Feierliche Übergabe des Fahnenbandes an das Patenschiff der Stadt Berlin – den Einsatzgruppenversorger BERLIN

Der Einsatzgruppenversorger BERLIN, am Bontekai in Wilhelmshaven, 20. August 2021. Foto: May-Barg

Am 20. August 2021 übergab der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, in Wilhelmshaven ein Fahnenband an den Einsatzgruppenversorger BERLIN, in Deutschland, die höchste Auszeichnung eines Landes an einen militärischen Verband: Unsere Bundeswehr riskiert im Namen Deutschlands viel, um die Welt sicherer zu machen. Wir müssen dies mehr ins Bewusstsein unseres Landes rücken.“ 

Das militärische Zeremoniell begann 15.15 Uhr an Deck des Einsatzgruppenversorgers BERLIN, der im Rahmen des Festes „Wochenende an der Jahde“ vor Ort vom Stützpunkt Wilhelmshaven zum Bontekai im Innenhafen der Stadt verlegt wurde. Die Besatzung des Marineschiffes war u-förmig an Deck angetreten. Es folgte der Aufmarsch der Paradeaufstellung sowie das Abschreiten der Front durch Kapitän zur See Andreas Seidl, stellvertretender Kommandeur und Chef des Stabes der Einsatzflottille 2, dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, sowie dem Kommandanten des Einsatzgruppenversorgers BERLIN, Fregattenkapitän Stefan Klatt. Begleitet wurde der würdige Festakt durch das Marinemusikcorps Wilhelmshaven, der zunächst den Holländische Ehrenmarsch, auch als Präsentiermarsch der Marine bezeichnet, spielte. Unter den geladenen Gästen waren u.a. der Oberbürgermeister von Wilhelmshaven, Carsten Feist, sowie die vom Regierenden Bürgermeister von Berlin eingeladenen Mitglieder des Freundeskreises des EGV BERLIN, eine Abordnung von neun Mitgliedern unter der Führung ihres Vorsitzenden, Flottenarzt a.D. Hans-Peter Klieser. Diese hatten ursprünglich die Verleihung des Fahnenbandes für die Truppenfahne des EGV BERLIN angeregt.

Die angetretene Besatzung des EGV BERLIN, das Marinemusikcorps Wilhelmshaven sowie Gäste der Fahnenbandübergabe auf dem Flugdeck des Marineschiffes, wenige Momente vor Beginn des Festaktes, im Hintergrund die Kaiser-Wilhelm-Brücke, Wahrzeichen Wilhelmshavens. Foto: May-Barg.
Abschreiten der Front an Deck des EGV BERLIN von KzS Andreas Seidl, hier links, dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, sowie dem Kommandanten des EGV BERLIN, FKpt Stefan Klatt, musikalisch untermalt vom Marinemusikcorps Wilhelmshaven. Foto: May-Barg.

Anlass für die Verleihung war das 20. Dienstjubiläum des Marineschiffes, das, wie seine beiden Schwesternschiffe, EGV BONN und EGV FRANKRFURT AM MAIN, zum Trossgeschwader gehört. Zusammen mit den Flottentankern, Bergungs- und Seeschleppern versorgen diese in See Marineschiffe und ihre Besatzungen.

Der Kommandant des EGV BERLIN, FKpt. Stefan Klatt, während seiner Rede. Foto: May-Barg.

Zunächst begrüßte der Kommandant des Einsatzgruppenversorgers BERLIN, Fregattenkapitän Stefan Klatt, die geladenen Gäste und hieß sie herzlich willkommen. Eine Fahnenbandverleihung sei eine alte Tradition, nicht nur in deutschen Armeen. Sie drücke Anerkennung und Wertschätzung aus. Heute stünde ein verliehenes Fahnenband insbesondere als Zeichen für die engen Beziehungen zwischen einem Bundesland und den dort stationierten Truppen. Im Falle der BERLIN seien es, so nenne man sie, die „Patentruppen“. Die BERLIN habe in den vergangen 20 Jahren mit ihren verschiedenen Besatzungen Beeindruckendes für unser Vaterland geleistet, darunter unzählige Einsätze, unzählige Seemeilen und Seeversorgungsmanöver mit anderen Kriegsschiffen, um die Hauptaufgabe des EGV zu nennen.

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, begann seine Rede mit dem Thema Afghanistan: „59 Soldaten sind in Afghanistan gefallen, weit mehr sind verwundet worden und viele leben traumatisiert unter uns. Wenn Sie mich fragen: diese Schicksale werden zu wenig beachtet von unserer Gesellschaft. Es wurde regelrecht ausgeblendet.“ Er hätte sich deshalb auch eine würdigere Begrüßung der Einsatzkräfte bei ihrer Rückkehr nach Deutschland  gewünscht. „Unsere Bundeswehr riskiert im Namen Deutschlands viel, um die Welt sicherer zu machen. Wir müssen dies mehr ins Bewusstsein unseres Landes rücken.“ Man habe gemeinsam dafür zu sorgen, dass die Lehren aus dem Afghanistan-Einsatz in dieser schnelllebigen Welt nicht schon wieder übermorgen vergessen seien. Müller sprach die Soldatinnen und Soldaten des EGV als Teil der Parlamentsarmee an. „In dem Sie sich zu Wort melden, sorgen Sie mit dafür, dass unsere Parlamentsarmee und Ihr wichtiger Einsatz für unsere Sicherheit und Werte in der Mitte der Gesellschaft ankommen und Sie für Ihre wichtigen und oft gefährlichen Aufgaben mehr Unterstützung erfahren.“ Er sei froh, dass er als Regierender Bürgermeister von Berlin dazu beitragen könne.

Der Regierender Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, während seiner Ansprache zur feierlichen Übergabe des Fahnenbandes an den Einsatzgruppenversorger BERLLIN. Im Hintergrund, an der Gösch, stehen die drei Marinesoldaten das Fahnenkommandos mit der Truppenfahne. Foto: May-Barg.

Müller betonte die Bedeutung des EGV bei Missionen zur Rettung von Flüchtlingen, jedoch auch in Bezug auf die Sicherung des Seeverkehrs oder jüngst, von März bis Juli 2021, bei dem Einsatz IRINI als Teil der European Union Naval Forces Mediterranean im Mittelmeer zur Durchsetzung des Waffenembargos der Vereinten Nationen gegen Libyen. Das weltweite Engagement der Bundeswehr sei ebenso der Rahmen, der mittlerweile 20-jährigen Geschichte des  Einsatzgruppenversorgers, eines Jubiläums, zu  dem er herzlich gratuliere und, das er mit dem ausdrücklichen Dank und der großen Wertschätzung Berlins verbinden möchte. „Seit der Indienststellung vor 20 Jahren haben Berlins Patenschiff und seine Besatzung während 937 Seeversorgungsmanövern und 15 Einsätzen im Ausland rund eine halbe Million Seemeilen für unser Land und das westliche Verteidigungsbündnis unverzichtbare Dienste geleistet.“ Beispielhaft nannte Müller die Operation Enduring Freedom, die Operation ATALANTA zur Pirateriebekämpfung am Horn von Afrika sowie die Befreiung von 25 Geiseln aus der Hand von Piraten in 2012, die Mission zur Rettung Schiffbrüchiger im Mittelemeer 2015, bei der die Besatzung fast 2.000 Menschen das Leben rettete. Müller sprach ebenso die Einsätze der Marinesoldatinnen und -Soldaten der letzten 1,5 Jahren – unter Corona-Bedingen – an. „Sie haben dies in vorbildlicher Weise getan. Dafür danke ich Ihnen, auch im Namen der Berlinerinnen und Berliner sehr herzlich. (…) „Ich möchte nicht vergessen, dass es Soldatinnen und Soldaten waren, die in der schwersten Zeit der Pandemie in Berlin unverzichtbare Dienste geleistet haben und noch immer leisten. Soldatinnen und Soldaten aller Teilstreitkräfte leisten Amtshilfe in Gesundheitsämtern, Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern. Sie und Ihre Kameradinnen und Kameraden tun viel für Berlin, für unser ganzes Land – in dieser Krise. Ohne diese Unterstützung würden wir nicht so gut durch dies Pandemie kommen und ich füge hinzu: auch andere Krisen hätten wir ohne Ihre Hilfen nicht so gut gemeistert, wenn ich an 2015 und 2016 denke, an den Zustrom vieler geflüchteter Menschen oder natürlich auch jetzt im Rahmen der Fluthilfe in unserem Land.

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, befestigt das Fahnenband des Landes Berlin an der Truppenfahne. Foto: May-Barg.

(…) „Begegnung mit Ihnen sind und waren immer eine große Freude und wenn ich auf die fast sieben Jahre meiner Amtszeit zurückschaue, dann gab es viele wunderbare Begegnungen, nicht nur das regelmäßig Abordnungen des EGV die Berliner Senatskanzlei und das Abgeordnetenhaus oder das Hoffest des Regierenden Bürgermeisters besuchten.

Eine Patenschaft sei immer eine bilaterale Angelegenheit, die vom gegenseitigen Engagement lebe. Er danke den Besatzungsmitgliedern sehr herzlich dafür, dass sie die Beziehung zu Berlin mit großem Einsatz gepflegt haben. Insbesondere denke er an die Patenschaft für das Kinder- und Jugendhaus St. Josef in Berlin-Neukölln, das die Besatzung bei ihren Berlin-Aufenthalten besucht als auch mit Spenden unterstützt.

Müller erinnerte an humanitäre Einsätze, darunter auch die Hilfe für Erdbeben- und Flutopfer in Indonesien im Jahr 2005. „Ihr militärisches und humanitäres Engagement ist beispielhaft und steht für die Rolle und Bedeutung der Deutschen Bundeswehr in unserer Gesellschaft. Die BERLIN und ihre Besatzung verkörpern diesen Auftrag und seine Erfüllung eindrucksvoll. Überall in der Welt repräsentieren Sie unser Land. Unsere gemeinsamen Werte – Demokratie, Freiheit, Wahrung der Menschenrechte – stehen an erster Stelle. Sie und Ihr Schiff sorgen für Sicherheit, schützen auch auf hoher See nicht nur unsere Bevölkerung, verteidigen unser Land und unsere freie Lebensweise, sondern nehmen dabei auch Aufgaben im Rahmen der nordatlantischen Partnerschaft wahr. Sie leisten einen Dienst, der Sie großen Risiken aussetzt und Ihnen sehr viel abverlangt.

Besatzungsmitglieder des Marineschiffes sowie Gäste der Fahnenbandverleihung, hier im Hanger des EGV BERLIN, nach dem militärischen Zeremoniell. Foto: May-Barg.

(…) „Herr Kapitän, Soldatinnen und Soldaten: das Land Berlin, die Berlinerinnen und Berliner sind Ihnen sehr dankbar für alles, was Sie für unser Land und Berlin leisten. Unser Patenschiff ist ein hervorragender Botschafter unseres Landes und unserer Hauptstadt weltweit. Es ist mir eine große Ehre Ihnen heute in Anerkennung Ihrer herausragenden Leistungen das Fahnenband des Landes Berlin zu überreichen.

Es folgte das in Form eines Marsches vertonte berühmte Berliner Operettenlied „Das ist die Berliner Luft“ – seit 1907 steht es für das freie Lebensgefühl in Berlin. Zum eigentlichen Akt der Fahnenbandverleihung erhoben sich alle Gäste. Am Ende des militärischen Zeremoniells spielte das Marinemusikkorps die Nationalhymne. Im Anschluss lud der Regierende Bürgermeister von Berlin die Besatzung und die Mitglieder des Freundeskreises zu einer gemeinsamen Feier in den Hanger des EGV BERLIN bzw. an Deck ein. Am darauffolgenden Tag, am 21. August,  hatte wiederum das Schiff und die Besatzung, vertreten durch eine Besatzungsabordnung, die Mitglieder des Freundeskreises und die Mitarbeiter der Senatskanzlei, die die Organisation des Festaktes mit geplant hatten, zu einem Abendessen, eingeladen.

Truppenfahne mit dem Fahnenband entsprechender Dienststellenbezeichnung, „EINSATZGRUPPENVERSORGER BERLIN“. Foto: May-Barg.

Truppenfahne der Bundeswehr bzw. ihre Fahnenbänder, hier das des EGV BERLIN

Die Bundeswehr hat seit 1964 eine eigene Truppenfahne in den Farben schwarz-rot-gold. Gemäß der Anordnung (BGBl. I S. 817) über die Stiftung der Truppenfahnen durch Herrn Bundespräsident Heinrich Lübke vom 18. September 1964 erhalten Dienststellen der Bundeswehr ab der Organisationsgröße Bataillon aufwärts, wenn dieser Verband/Dienststelle ein truppenfahnenführender Verband ist, eine Truppenfahne, inklusive einem Fahnenband mit entsprechender Dienststellenbezeichnung.

Auf diesem Fahnenband ist das Emblem der Teilstreitkraft (Marine) und die Bezeichnung des jeweiligen Truppenteils, „EINSATZGRUPPENVERSORGER BERLIN“, eingestickt. In diesem Fall begründet sich die blaue Farbe dieses Fahnenbandes, das mit einem schmalem Goldstreifen gefasst und am Fahnenstock angebracht ist, auf die Waffenfarbe des Truppenteils, folglich auf die Grundfarbe der Marine, hier blau.

Wilhelmshaven: Fahnenträger des Fahnenkommandos mit Truppenfahne des Einsatzgruppenversorgers BERLIN, hier, nach der Übergabe des Fahnenbandes der Patenstadt Berlin an den EGV. Der Unteroffiziere mit Portepee trägt als Zeichen seiner ehrwürdigen Aufgabe weiße Stulpenhandschuhe. Foto: May-Barg.

Mit jeder verliehenen Truppenfahne an Verbände der Ebene Bataillon aufwärts, gehört somit das Fahnenband mit der Dienststellenbezeichnung  zur Grundausstattung der Truppenfahne. Dieses wird gestiftet bzw. verliehen – ein automatischen Prozess, der mit der Beantragung zur Ausstattung eines Verbandes mit einer Truppenfahne einhergeht. Es ist in der Regel 104 cm lang, 6 cm breit und mit umlaufender Goldkantille gefasst.

Der schwere Stoff (100% unbeschwerte Seide) der Truppenfahne ist mit dem Bundesadler (Bundesschild) gestickt. Es handelt sich um die Bundesdienstflagge in quadratischer Form (100 x 100 cm). Eingefasst ist das Fahnentuch, das an einem schwarzen Fahnenstock befestigt ist, mit einer schwarz-rot-goldener Kordel sowie goldfarbenen Fransen. Die Spitze des Fahnenstocks ist ausgebildet als ein ovaler Eichenlaubkranz. Darin befindet sich mittig ein Eisernes Kreuz, hier bei der gesenkten Fahne, entsprechend rechts zu sehen. Die Truppenfahnen der Bundeswehr werden ausschließlich bei Gelöbnissen, Totenehrungen sowie Anbringen von Fahnenbändern gesenkt.

Gestiftet wurde die Truppenfahne „als äußeres Zeichen gemeinsamer Pflichterfüllung im Dienst für Volk und Staat“. Das erste Fahnenband mit Dienststellenbezeichnung wurde zusammen mit der ersten Truppenfahne im Mai 1965 an das Wachbataillon der Bundeswehr in Berlin durch Herrn Bundespräsident Lübke verliehen. Als Regierender Bürgermeister von Berlin hatte Michael Müller wiederum am 1. Juli 2021 das Fahnenband des Landes Berlin an das Wachbataillon beim Bundesministerium der Verteidigung übergeben.

Michale Müller mit dem Fahnenband des Regierenden Bürgermeisters von Berlin in der Hand. Foto: May-Barg.

Details über das Fahnenband des Landes Berlin bzw. des Regierenden Bürgermeisters von Berlin 

Das Fahnenband des Regierenden Bürgermeisters von Berlin ist 105 cm lang und 6 cm breit und am Ende mit 3 cm langen Goldkantillefransen versehen. Das Band ist beidseitig von unten nach oben in kursiven Buchstaben in Goldlurix eingestickt. Zu lesen ist „Der Regierende Bürgermeister von Berlin“. Angefertigt ist es aus Fahnenstoff in doppelter Stofflage mit Zwischenfutter. Es trägt die Landesfarben Berlins, Weiß-Rot. Am oberen Ende des Fahnenbandes ist, beidseitig, das Wappen des Landes bzw. der Stadt Berlin gestickt: ein schwarzer Bär. Am Ende der spitz zulaufenden Oberkante befinden sich ein  Karabinerhakten und ein Wirbel, womit das Fahnenband bei der Fahnenbandverleihung an der Truppenfahne befestigt wurde. Gefertigt wurde das Fahnenband in Hennef, bei Bonn, von der BOFA-Doublet GmbH. Die Fahnenbänder der Bundesländer, in diesem Fall Berlin, werden nicht beantragt, sondern nach Absprachen zwischen den Staatskanzleien der jeweiligen Bundesländer und den Kommandeurinnen bzw. Kommandeuren der jeweiligen Landeskommandos vorgeschlagen und Verleihungsabsichten formuliert. Die Genehmigung und die Verleihung findet im Regelfall durch die Ministerpräsidentinnen bzw. Ministerpräsidenten der jeweiligen Länder oder durch sie beauftragte Angehörige der Landesregierung.

Unabhängig von Art und Genehmigungs- bzw. Verleihungsebene sind Truppenfahnen, neue Fahnenbänder und weitere Fahnenbänder stets in feierlicher Form im Rahmen eines militärischen Zeremoniells durch militärische Vorgesetzte in mindestens der Dienststellung einer Divisionskommandeurin bzw. eines Divisionskommandeurs oder Vorgesetzte in vergleichbarer Dienststellung zu übergeben. Das Zeremoniell ist festgeschrieben. Die Musikstücke, bis auf die Nationalhymne, variieren, je nach Anlass bzw. Bundesland. Eine Ausnahme stellt das Fahnenband der Bundesrepublik Deutschland dar, welches an alliierte Truppenteile verliehen werden kann. Voraussetzung hierfür ist, dass es sich um ein Organisationselement der Bataillonsebene aufwärts handelt, der Verband mindestens fünf Jahre in Deutschland stationiert war und nach dem 3. Oktober 1990 die Bundesrepublik Deutschland verlassen hat.

Nach Angaben eines Sprechers des Verteidigungsministeriums wird keine Übersicht über die bisher in Deutschland verliehenen  Fahnenbänder geführt. Nach momentan gültiger Regelungslage dürfen bis zu fünf Fahnenbänder gleichzeitig an einer  Truppenfahne angebracht sein, inklusive dem Fahnenband, auf dem die Dienststellenbezeichnung steht. In der zurzeit (September 2021) gültigen Zentralrichtlinie (ZR) A2-2630/0-0-3 „Militärische Formen und Feiern der Bundeswehr“ werden die Grundsätze zu Fahnenbändern und die Abläufe von Fahnenbandverleihungen geregelt. Diese Version befindet sich in der Überarbeitung. Sie soll in naher Zukunft unter der Ordnungsnummer A1-2630/0-9803 in einer Neufassung veröffentlicht werden.

 

Wappen Berlins am Rumpf des EGV BERLIN. Foto: May-Barg.

Der Einsatzgruppenversorger BERLIN wurde vor und nach dem Festakt der Fahnenbandverleihung im Rahmen eines „open ship“ zum „Wochenende an der Jahde“, unter Einhaltung der coronabedingten Vorsichtsmaßnahmen, an den vier Tagen des Volksfestes, von mehr als 2.000 interessierten Besuchern besichtigt. Die Patenschaft des Landes Berlin besteht seit April 1999. Die Indienststellung des Marineschiffes erfolgte zwei Jahre nach der Taufe, im April 2001. Der „Freundeskreis Einsatzgruppenversorger Berlin e.V.“ ist ein eingetragener Verein. Seine Mitglieder sind Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft der Bundeshauptstadt, so auch zwei ehemalige Regierende Bürgermeister von Berlin sowie Mitglieder der REUNION Marine. Sie fördern und festigen die Verbindung zwischen Berlin und den Besatzungsmitgliedern ihres Patenschiffes. Im November 2021 nutzte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei einem Besuch in Oslo die BERLIN zur Repräsentation. Der Festakt der Fahnenbandverleihung als auch der „Patenschaftsabend“ haben die freundschaftliche Beziehung zwischen Schiffsbesatzung und den Mitgliedern des Freundeskreises des Marineschiffes weiter vertieft. Anfang Dezember 2021 soll voraussichtlich ein Patenstadtbesuch in Berlin durch eine Besatzungsabordnung des EGV BERLIN erfolgen.

Text: May-Barg