Vereidigung der Crew 2024 an der Marineschule Mürwik

Auf der Admiralswiese der  Marineschule Mürwik sorgte das Marinemusikkorps Kiel, hier im Vordergrund, für die  musikalische Begleitung bei der Vereidigung der Crew 2024. Foto: Kröncke.

Flensburg-Mürwik: Am 26. September 2024 wurden die Marine-Offizieranwärter der Crew 2024 an der Marineschule Mürwik vereidigt.

Vor Beginn des Gottesdienstes, der traditionell einer Vereidigung voraus geht, hatte der Himmel ein Einsehen. Der Dauerregen hörte auf. Der Kommandeur der Marineschule Mürwik, Flottillenadmiral Jens Nemeyer, schrieb diesen Wetterwechsel dem „guten Draht nach oben“ der beiden Militärdekane zu, die den ökumenischen Gottesdienst in der Aula vor Offiziersanwärtern, ihren Angehörigen und Freunden sowie geladenen Gästen leiteten, der Leitende evangelischen Militärdekan Nord, Ernst Raunig und der Leitende Dekan für das Katholische Militärdekanat Kiel, Torsten Stemmer, der der staunenden Gemeinde offenbarte, dass er vor mehr als 20 Jahren selbst als Offizieranwärter an der Marineschule Mürwik vereidigt wurde, bevor er sich dann später zu einem Theologiestudium entschloss.

Links im Bild: die Fahnenabordnung der  Akademia Marynarki Wojennej. Foto: Kröncke/ MSM.

Nach dem Gottesdienst leerte sich die Aula rasch, denn auf der Admiralswiese nahmen bereits der Offizierlehrgang des militärfachlichen Dienstes sowie weitere Lehrgangsteilnehmer aus Führungs-, Wachoffizier- und Einheitsführerlehrgang ihre Positionen ein. Nach dem Einmarsch und der Aufstellung der zu vereidigenden Offiziersanwärter marschierte die Ehrenformation mit der Truppenfahne an der Spitze das Marinemusikkorps Kiel, geleitet von Kapitänleutnant Inga Hilsberg, unter klingendem Spiel auf die mit Fackeln illuminierte Admiralswiese und komplettierte damit die Paradeaufstellung. Bestandteil der Ehrenformation war ebenso eine Fahnenabordnung der Akademia Marynarki Wojennej – ein sichtbares Zeichen der langjährigen und guten Beziehungen zwischen der polnischen und der deutschen Marineschule.

Admiralswiese der Marineschule Mürwik: Vereidigung der Crew 2024. Foto: MSM, Kröncke.

Nachdem Flottillenadmiral Nemeyer zusammen mit Vizeadmiral a.D. Heinrich Lange die Front der angetreten Soldaten abgeschritten hatte, begrüßte er zu Beginn seiner Ansprache die angetretenen Offizieranwärter, deren Familien und Freunde sowie die Ehrengäste aus Politik, Verwaltung und anderen Bereichen des öffentlichen Lebens. Dann ging er auf die Bedeutung jenes Tages für die Crew 2024 ein und beschrieb seine Gedanken zur Eidesformel. Diese Gedanken nahm Vizeadmiral a.D. Lange in seiner Ansprache auf und ordnete sie in die gegenwärtige, auch sicherheitspolitische Lage ein. Vizeadmiral a.D. Lange, der vor 50 Jahren als Offiziersanwärter an gleicher Stelle vereidigt wurde, ließ die Offizieranwärter an seinen damaligen Empfindungen teilhaben. Insbesondere die Empfindung, dass die damaligen Protagonisten viel zu lange gesprochen haben, sei ihm noch in wacher Erinnerung. Sicher hatte er an diesem Tag auch nicht erwartet, mehr als 30 Jahre nach seiner eigenen Vereidigung als Schulkommandeur an die Marineschule Mürwik zurückzukehren.

Vereidigung an der Marineschule Mürwik: Gratulation an die Fahnenabordnung der Crew 2024. Foto: Kröncke/ MSM.

Darauf traten Abordnungen der Offizieranwärter an die gesenkte Truppenfahne. Das Marinemusikkorps spielte einen Choral und sodann sprachen die Offizieranwärter unter Fackelschein die Eidesformel. Nach dem Schleswig-Holstein-Lied und der  Nationalhymne, dem Shake Hands durch die Admirale Nemeyer und Lange, die durch einen Admiral der französischen Marine begleitet wurden, dessen Sohn als Austauschkadett der École Navale auch Angehöriger der Crew 2024 ist, marschierten die Abordnungen in die Reihen der angetretenen Inspektionen zurück.

Mit dem Ausmarsch der Ehrenformation endete die Vereidigung. Die Schulführung lud geladene Gäste zu einem Empfang in den Säulengang. Diese Gelegenheit nutzte Flottillenadmiral Nemeyer für einige persönliche Worte an die Anwesenden, dankte dem Führer der polnischen Fahnenabordnung und bedachte die Mutter eines Offiziersanwärters, welche die weiteste Anreise aus dem Salzburger Land hatte, mit einem Blumenstrauß. Bei Sekt, Orangensaft und der obligatorischen Gulaschsuppe klang dieser Abend mit vielen Gesprächen und Begegnungen aus.

Text: KptLt a.D. Bernd Ballay